Auf SAEDIs neuem Album Token sind keine versilberten Krönchen und auch keine billigen Glitzersteinchen zu finden. Derartige Oberflächlichkeiten weiß die Künstlerin abzufackeln. Als erstes brennt Las Vegas, denn wer zu sich finden will der muss erstmal akzeptieren dass der ganze faule Zauber auf Sand gebaut ist, und genau diese Wüste legt SAEDI in ihren Texten frei. So sammelt sie sich unter dem kühlen klaren Nachthimmel im Essentiellen und baut denen die zuhören möchten ein kräftiges Fundament fürs Emotionale. Dabei ist jeder einzelne Song eine Ode an das Spüren – SAEDI weiß zu vermitteln daß man der Nässe nicht entgehen kann indem man versucht, sich in einen Stein zu verwandeln. Ob das neue Album im Sinne feministischer Selbstermächtigung geschrieben sei, wurde SAEDI gefragt. Und da lacht sie sich eins, denn offenbar ist man in ihrem künstlerischen Umfeld über die konstruierte Kluft geschlechtlicher Benachteiligung erhaben, auch wenn – oder gerade weil – sie immer wieder männliche Produzenten neben sich sitzen hat. Es ist Arbeit, und die wird geteilt. Selbstbestimmtes Schaffen ist für SAEDI selbstverständlich. Dort wo sie nicht nur an ihren eigenen Stücken werkt entsteht der Eindruck des Gemeinschaftswerkes. In diesem Sinne ist Token vor allem ein Werk aus SAEDIs eigener Feder. Auch wenn die Künstlerin sonst oft gerne mit KollegInnen kollaboriert. Am neuen Album komponiert, textet und arrangiert sie selbst, mit dem Klavier als Hilfsmittel zum Zweck.
So klingt das wenn einen die Macht der Melancholie mit ganz viel echten Instrumenten in einen wunderbar positiv souligen und lebensbejahenden Trip Hop hineinschubst.
TRACKLIST
1. Simone
2. Sensation
3. The Bridge
4. Token
5. Bad Shape
6. Right Side
7. The Essence
8. Gold of the Desert
9. Dark Night of the Soul